Wir benutzen den Begriff "Gemüse" relativ häufig in unserem Sprachgebrauch, aber wissen wir überhaupt, wie viele unterschiedliche Bezeichnungen und Definitionen es vom Wort "Gemüse" gibt?
Ich habe einmal gründlich recherchiert und angefangen von der Literatur in meiner Ausbildungzeit, bis zu den heutigen Internetrecherchen und alles zusammengefasst, um es auf dieser Seite zu veranschaulichen.
Als Gemüse bezeichnet man in der Definition meist einjährige, pflanzliche Nahrungsmittel/Lebensmittel , die aus einer Staude wachsen, wie den Wurzeln, Knollen, Stielen, Blättern und teilweise Blüten.
Diese Pflanzenteile sollen dann roh oder nach einer Zubereitungsart (kochen, dünsten etc.) der Ernährung dienen.
Als Gemüse zählen dann auch unreife Bohnen, Erbsen, Pilze und Algen, wenn diese wie Gemüse zubereitet werden.
Das uns bekannte Wort "Gemüse" leitet sich angeblich aus dem althochdeutschen "gimuosi" ab, mit dem man früher Breispeisen auch bezeichnete.
Die Definitionssätze und Beschreibungen findet ihr jetzt auf dieser Seite!
Als Blattgemüse bezeichnet man Pflanzen, deren Blätter zum essen verwendet werden, wie z.B. Mangold, Spinat, Endiviensalat, Feldsalat, Kopfsalat etc.!
Als Blütengemüse bezeichnet man Pflanzen als Sammelbegriff, die kurz vor der eigentlichen Blüte beerntet und gegessen werden, wie z.B. Artischocken, Brokkoli, Blumenkohl etc.!
Als Fruchtgemüse bezeichnet man Pflanzen, deren essbaren Teile, sowohl dem Gemüse, als auch den Früchten zugeordnet werden, wie z.B. Auberginen, Tomaten, Melonen, Kürbis, Paprika, Gurken etc.!
Fruchtgemüse sollte übrigens nicht mit Kohlarten gelagert werden, da es sonst den Geschmack beeinträchtigt bzw. teilweise verliert.
Als Knollengemüse bezeichnet man Pflanzen, deren Haupt- oder Primärspross zu einem knollenähnlichen oder -förmigen Speicherorgan der Pflanze verdickt sind, wie z.B. Radieschen, Knollensellerie,
Kohlrabi, Steckrüben und Rote Bete.
Bei der essbaren Knolle handelt es sich aber nicht um die eigentliche Wurzel der Pflanze, sondern um ein Rhizom, wie z.B. beim Gewürz Ingwer.
Als Stielgemüse bezeichnet man Pflanzen,
deren fleischige und geschmacklich besseren Stiele und Stengel bevorzugt in der Küche verwendet werden, wie z.B. Spargel, Rhabarber und Bleichsellerie.
Als Wurzelgemüse bezeichnet man Pflanzen,
bei denen primär die Wurzel genutzt und gegessen werden, wie z.B. Pastinake, Rettich, Karotten etc.!
Der essbare Teil sitzt immer unter der Erde und die Pflanzen wachsen prächtig auf lockeren, humosen Böden. Schwere Böden verursachen hingegen die sogenannte "Vielbeinigkeit".
Als Jahreszeitgemüse bezeichnet man Pflanzen, die zur jeweiligen Jahreszeit angebaut und geerntet werden können, wie z.B. Spinat-Anbau im Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter.
Als Sprossengemüse werden Keimlinge oder eben Sprossen von eingelegten oder ausgesäten Samen bezeichnet.
Die Bekanntesten Sprossengemüse sind für uns Bambus, Kresse, Alfalfa, Erbsen, Rettich etc.!
Nicht gekeimt Samen sollten übrigens nicht mit verzehrt werden! Wenn man ein paar Rettich-Samen in seiner Anzucht mit untermischt, hemmt dies die ungewollte Schimmelbildung.
Als Kohlgemüse bezeichnet man Pflanzen bzw. handelt es sich um den Sammelbegriff aller Kohl-Arten, wie z.B. Brokkoli, Blumenkohl, Chinakohl, Rot- und Weißkohl, Spitzkohl, Grünkohl, Rosenkohl und Kohlrabi.
Alle Kohl-Arten haben die negative Eigenschaft den Geschmack von anderen Gemüsen und Früchten zu beeinflussen, wenn diese nebeneinander gelagert werden. Die meisten Kohl-Arten wachsen in den gemäßigten Klimazonen.
Als Wildgemüse bezeichnet man Pflanzen,
die unter die Sammelbezeichnung von essbaren Wildpflanzen fallen, wie z.B. Sauerampfer, Süßdolde, Brennessel etc.!
Gesammeltes Wildgemüse sollte aber vor dem Verzehr gründlich gewaschen und min. 5min. bei über 70°C erhitzt werden, um mögliche Bakterien durch Wildtierausscheidungen o.ä. zu vermeiden! Bei mittlerweile im Gewächshaus o.ä. angebauten Kulturen ist die Gefahr unwahrscheinlicher.
Als Zwiebelgemüse bezeichnet man Pflanzen,
die mit der Zwiebel verwandt sind bzw. zur Familie der Zwiebelgewächse gehören.
Genutzt wird hierfür, wie z.B. bei Lauch und Schalotten, das unterirdische, essbare Rhizom der Pflanze, welches sich zu einer Zwiebel ausgebildet hat.
Als Wintergemüse bezeichnet man Pflanzen, die zwar im Herbst geerntet werden, aber nach der Ernte den ganzen Winter gelagert werden können, wie z.B. Karotten, Steckrüben etc.!